Union sieht den Nachwuchs als Zugpferd

Mit Beginn der Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern ist es in diesen Tagen weit aus ruhiger auf dem Gelände des Wesenberger Waldstadions als zuletzt. Dies dürfte sich aber spätestens Ende August wieder ändern, wenn sich gleich fünf Fußball-Nachwuchsmannschaften der Unioner auf die Spielzeit 2023/24 vorbereiten. „Ich weiß gar nicht, wann das zuletzt der Fall war
bei uns“, sagte Tommy Willert, Abteilungsleiter Fußball bei Union Wesenberg. „Es sind alles eigenständige Teams von uns, ohne irgendwelche Spielgemeinschaften.“

Dabei starten die Woblitzstädter in der kommenden Serie im Kreisfußballverband Mecklenburgische Seenplatte mit der B-, C-, D-,
E- und F-Jugend in den Punktspielbetrieb, meldeten diese bereits bei den Kreisverantwortlichen an. Noch gibt es allerdings keine Staffeleinteilung sowie die Spielpläne von Seiten des Verbandes.

„Dass wir fünf Nachwuchsmannschaften haben, ist eine tolle Sache“, sagte Willert, „stellt uns aber auch vor Herausforderungen.“ Denn neben den Nachwuchsteams muss zudem der Trainingsund Spielbetrieb der ersten Mannschaft, der Senioren, aber auch der Freizeitsportler organisiert werden. Doch mittlerweile wurden auch die Rahmenbedingungen auf dem Gelände in der Woblitzstadt enorm verbessert – nicht nur durch den angrenzenden Kunstrasenplatz neben dem Rasenplatz. „Wir haben in Verbindung mit dem Vorstand Werte geschaffen“, äußerte sich Willert, während Vereinschef Martin Linke ergänzte: „Wir wollen jedem Kind den Sport auch
ermöglichen und keinen verlieren.“

Dabei zielen die Wesenberger Vereinsverantwortliche nicht nur rein auf die Abteilung Fußball ab, sondern werben mit dem Kindersport für die Jüngsten für sämtliche Abteilungen beim SV Union. „Die Kinder sollen sich einfach im Sport ausprobieren und im Verein wiederfinden“, so Linke. Immerhin sind um die 25 bis 30 Teilnehmer beim Kindersport aktiv. Zusätzlich organisiert der Verein in den vergangenen Jahren immer einen Kinder- und Jugendtag, der sich großer Beliebtheit erfreut und den Zusammenhalt stärkt. Dabei setzt der Verein nicht uneigennützig auf den Nachwuchs. „Es dauert noch etwas, bis wir die Früchte ernten können“, sagte Willert. Denn der Club hofft, demnächst die Nachwuchsfußballer in den Herrenbereich integrieren zu können. „Das ist unser Hauptziel. Wir müssen aber noch zwei, drei Jahre überbrücken. Es ist einfach ein Prozess“, sagt der Fußball-Abteilungsleiter.

Denn die Herren, die in der Kreisoberliga Staffel II kicken, treten auch in der kommenden Saison in der höchsten Kreisspielklasse
an – trotz des sportlichen Abstieges nach der Saison 2022/23. Doch in den vergangenen Jahren hatte der Verein immer wieder mit personellen Problemen zu kämpfen. „Die Situation ist immer noch nicht schön, aber ich bin ein bisschen optimistischer als im Vorjahr“, sagte Willert.
Linke fügte hinzu: „Wir machen jetzt unsere Hausaufgaben, damit der Nachwuchs einen Weg hin zu den Herren vorgelebt wird.“
Dabei spürt der Union-Vereinschef derzeit eine „gewisse Euphorie“. Diese gilt es zu nutzen und auch in der Gegenwart schon an die Zukunft denken. Deshalb laufen bereits jetzt die Planungen im Verein, auch weiter Nachwuchstrainer für zukünftige Mannschaften zu finden. „Da müssen wir die Leute einfach motivieren“, sagte Willert, der es nicht abwarten kann, bis der (Fußball-)Trubel auf dem heimischen Sportplatz wieder startet.

(Quelle Nordkurier)